Dienstag, 10. Dezember 2013

Mons - Montis - Monte video!

Als Berg kann man den kleinen Hügel am Horizont zwar nicht gerade bezeichnen, aber sehen konnte man ihn tatsächlich von der Fähre aus. Endlich in Montevideo angekommen! Die Überfahrt mit der Fähre von Buquebus über den Rio de la Plata war schon ein besonderes Ereignis.

Los geht es in Buenos Aires.

Über diese Treppe musst Du gehen ...

... und sieben dunkle Stunden überstehen. Denn danach beginnt wieder der übliche Zauber: Zoll, Passkontrolle, Gepäck durchleuchten, Lügendetektor etc. Aber der Buquebus-Bahnhof in Buenos Aires ist ein schönes und klimatisiertes Gebäude.

Good bye Argentina!

Über diese Treppe musst Du gehen ...

Das lebenswichtige Dokument in Uruguay. Die Aufenthaltsgenehmigung.
Allerdings sollte man mindestens 2 Stunden vorher einchecken, um genug Zeit für die üblichen Schikanen einzuplanen. Nicht nur Argentinos lieben das Schlange stehen, auch die Uruguayos. Zu gerne reihen sie sich wie die Pinguine hintereinander auf, egal ob an der Bushaltestelle oder sonst wo. Und wenn sie eigentlich gerne in der Schlange stehen wollen, aber müde Füße haben, stellen sie einfach schon mal ihren Koffer als Platzhalter hin. Schön in eine Reihe.

Alle in einer Reihe.
Die Uruguayos wollen ihr Schiffchen schön sauber halten, und so muss jeder diese Überzieher über seine dreckigen Schuhe stülpen, um den kostbaren Teppichboden auf der Fähre nicht zu versauen.

Immer schön an die Überzieher denken! Gilt auch für die Fähre.

Leider kann man auf der Fähre nicht draußen stehen und knipsen, sondern ist abgeschottet wie in einem Flugzeug. Was aber wahrscheinlich auch besser ist, da es einem bei dem Speed wohl die Nase in den Nacken pusten würde. Durch die dreckigen Scheiben sieht und fotografiert man auch nicht sonderlich gut, daher sind die Bilder etwas unscharf. Dafür ist man dann nach 2 Stunden schon in Montevideo, was mit dem Bus über Land ca. 2 Tage und einen Umweg um ca. 1000 km bedeutet. Auch bei Buquebus wird man vorher wieder durchleuchtet, dreimal geprüft und bekommt dann letzten Endes einen weißen Zettel ausgehändigt mit einem Datumsstempel, damit man auch ja nicht vergisst nach 90 Tagen wieder auszureisen. Wer den Zettel verliert, muss eine Strafe zahlen und wer die 90 Tage-Regel verletzt, gilt als illegaler Einwanderer.

Bye Bye Buenos Aires!

Die "MS Buquebus" von innen.

Taxi in Uruguay

 "Jaja, aceptan argentinos, no problema!" Ich hatte noch ein paar argentinische Pesos (ARS) in der Tasche und ein paar Leute gefragt, ob die Taxifahrer auch diese Währung akzeptieren. "Si si, no problema!" Von wegen, mein Taxifahrer wollte von den argentinischen Pesos nix wissen. Der freundliche Rezeptionist in meinem Hotel hat ihm dann das Beförderungsentgelt in UYU (Uruguay Pesos) ausbezahlt, was ich ihm später dann nach dem Wechseln von Euros in UYU zurückgegeben hab. Dabei handelte es sich um einen Betrag von nicht mal 5 Euro für die Fahrt und von mir aus hätte ich ihm meine 100 ARS gegeben, dann hätte er sie selber wechseln können. Naja, wer nicht will ... Aber jetzt kann ich es auch verstehen. Denn die UYU sehen viel schöner aus als die ARS (Argentinischen Pesos). Ein UYU = 0,03 Euro.

Pesos Uruguayos (UYU)

Die Pesos Uruguayos sind viel bunter ...

... und schöner als die Pesos Argentinos. Uruguayos mögen keine Argentinos

Days Inn Montevideo

Dieses Hotel ist meine Bleibe für die nächsten 22 Tage bis Silvester. Danach muss ich mir etwas anderes suchen, worum ich aber nicht mal sonderlich böse bin. Die Bilder halten nicht wirklich das, was sie versprechen. Das Hotel ist zwar mit 4 Sternen ausgewiesen, aber in Deutschland wären das mit viel Glück und 2 zugedrückten Augen vielleicht 2. Also für jemanden, der hier kürzer Urlaub machen und dabei komfortabel oder gar luxuriös untergebracht sein will, ist es absolut nicht zu empfehlen. Für einen Langzeitaufenthalt wie meinen ist es aber doch noch unter der Schmerzensgrenze und ganz akzeptabel, schließlich muss das Ganze ja auch finanzierbar bleiben. Dabei ist das Days Inn sogar 10 USD pro Tag teurer als das Tribeca in BA, was daran liegt, dass Uruguay um diese Jahreszeit von Touristen regelrecht überrannt wird. Das Frühstück ist OK und im Prinzip genauso gehalten wie im Tribeca. Alles, was man zum Überleben braucht, aber auch nicht viel mehr. Brötchen, Wurst, Käse, Kuchen, Obst, Saft. Immerhin hatte ich gleich am Abend im Busbahnhof und Einkaufszentrum Tres Cruces, direkt gegenüber von meinem Hotel, noch die typische uruguayische Spezialität, einen Chivito. Das ist eine Art Fleischkäse aus Rindfleisch, zubereitet auf einem Asado (Grill), das Ganze wird mit ein bisschen Salat zwischen eine Art Brötchen gesteckt und dazu gibt es Pommes mit Ketchup und Mayo. Geschätze Gesamtkalorienzahl: 64.000.000 Kcl. Vegetarier würden hier verzweifeln. Denn alles, was frei rumläuft kommt auf den Grill und wird gegessen.


Internet!

Internet ist so eine Sache für sich, in Bunenos Aires wie hier in Montevideo. Laut der Studie einer großen Telekommunikationsgesellschaft hat Uruguay das schnellste Internet auf dem gesamten amerikanischen Kontinent, sogar noch vor den USA. Leider merk ich davon nichts, denn ich konnte gestern kurz online sein und seitdem ist hier tote Hose. Authentizifierungsfehler und schwaches Signal. Mein Netzwerkkabel passt hier auch nicht in die Dose. Ob die den Router oder die Repeater abschalten um Strom zu sparen oder was ... keine Ahnung. Tja, wenn es eine wirksame Möglichkeit gibt, meine Laune gegen den Nullpunkt zu bringen, dann ist es das Kappen der Internetverbindung! Also an alle, die mit mir Skypen wollen oder auf eine Nachricht warten: ICH KANN HIER NICHT SO WIE ICH WILL, manchmal geht es, manchmal dann eben wieder nicht. Dafür hab ich zur Not gegenüber im Einkaufszentrum ein WIFI-Café, wohin ich notfalls ausweichen kann.

So geht es weiter im Dezember

Bis zum 16.12. habe ich jetzt gewissermaßen erst mal frei. Am 16.12. geht es dann an die academiaurugay, wo ich einen Sprachkurs über 3 Wochen absolvieren muss, um mich für ein Sozialprojekt zum Schutze der Meeresschildkröten zu "qualifizieren." Ich halte das für eine gute Möglichkeit, um das Land zu erkunden, denn das Reservat mit den Schildkröten liegt ganz im Norden an der Grenze zu Brasilien. Außerdem macht das bestimmt Spaß, mit den Tieren zu arbeiten. Von daher hab ich mich dafür entschieden. Auch ist so ein Sprachkurs immer eine sehr gute Möglichkeit, neue Leute kennenzulernen und in den außerschulischen Veranstaltungen am Nachmittag oder Abend werden ja gemeinsame Dinge unternommen, die man alleine vielleicht so nicht machen würde. Jetzt geht es erst mal los in Montevideo. Die Temperaturen hier sind mit 20 Grad etwa 10 Grad weniger als in BA, was für meinen ersten Stadtrundlauf ganz angenehm ist. Ich werde mir jetzt gegenüber im Shoppingcenter zunächst einen Stadtführer kaufen, denn es gibt weder über Uruguay noch über Montevideo einen guten deutschsprachigen Reiseführer von Marco Polo od. ähnliches. Man darf froh und dankbar sein, dass dieses Land überhaupt auf dem Globus eingezeichnet ist.

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