Donnerstag, 5. Dezember 2013

Mit Iberia nach Buenos Aires

12 Stunden später. Mit Iberia nach Buenos Aires - klingt schlimmer, als es ist! Mit der Iberia über Madrid zu reisen lohnt sich, denn die Langstreckenlinie ist keinesfalls mit Holzklasse von "Ryan Iberia" bei interkontinentalen Flügen zu vergleichen. Ich jedenfalls hatte vorher größere Bedenken.


 Der Fernstreckenbomber ist jedoch viel größer, man hat mehr Beinfreiheit und zusätzlich gibt es noch ein warmes Abendessen und ein Frühstück. OK, über die Qualität der Flugzeugverpflegung brauchen wir jetzt nicht zu streiten, aber immerhin muss man nicht verhungern und der Nachtisch war wirklich nicht schlecht. Und weil es so schön ist, bekommt jeder auch noch eine Kuscheldecke und ein Kissen verabreicht. Um kurz vor 01:00 MEZ ging es in Madrid los Richtung Südamerika und um 13:00h MEZ setzen wir zur Landung an, 12 Stunden kann man also locker einplanen für den kleinen Trip über den großen Teich von 10.200 Kilometern, wenn man nur von Madrid aus rechnet. Brutto gesehen (Zuhause - Hozi) war es etwa genau das Doppelte. Weil das Schicksal es mal wieder gut mit mir gemeint hat, waren tatsächlich 2 Sitze neben mir frei, sodass ich mich stellenweise auch mal hinlegen konnte und meine Beine nur zweifach falten musste anstatt fünffach. Trotzdem war mit einem rotzenden und schnotzenden Hinterbänkler an Bord nur temporär an Schlaf zu denken, sodass ich jetzt entsprechend gerädert bin.




Ein wahres Abenteuer ist dann auch schon die Einreise in Argentinien. Reisepass, Aufenthaltsdauer, Hotelvoucher, Blutgruppe, Lügendetektortest, Impfpass, Augenfarbe, Fingerabdruck und die Koffer achtmal durchleuchtet oder es heißt ganz einfach: "Du kommst hier net rein!" Man fühlt sich am Flughafen also zunächst mal wie ein potenzieller Drogen- oder Waffendealer und sieht sich dazu gezwungen, erstmal das Gegenteil zu beweisen. Eigentlich wundert man sich bei den Maßnahmen nur, wieso die Kriminalität hier trotzdem so hoch ist. Wer nach Buenos Aires fliegt, sollte also ausreichend Zeit für den Gang nach Kanossa äh durch den Zoll und den Transfer vom Flughafen in die Innenstadt einplanen. Glücklicherweise habe ich das Taxi bereits vor der Fahrt mit 270 Pesos (ca. 30 Euro) abgerechnet, mit einem deutschen Tacho hätte mich der Spaß allein aus Zeitgründen bestimmt am Ende das Dreifache gekostet. Der Taxifahrerer war selbst irgendwann total genervt und sagte, ich soll jetzt mal kein Wort Spanisch sprechen. Dann fuhr er zu einem Polizisten und erzählte dem, dass ich ein wichtiger Gast aus Deutschland sei und schnell zum Hotel müsse. Da ließ der nette Polizist uns durch eine gesperrte Straße und wir waren nach 2 Stunden schon am Hotel :-) zudem ist es ganz praktisch, wenn man eine aktuelle Währungsrechner-App installiert hat, denn sonst versuchen die Jungs in den Wechselstuben nämlich einen übers Ohr zu hauen. Dadurch hab ich nämlich noch mal 20 Pesos mehr bekommen. Die Verkehrsdichte hier ist wirklich der Wahnsinn und nachdem wir alleine 2 Stunden für ca. 30 Kilometer bis zum Hotel gebraucht haben, bin ich richtig froh, meinen Führerschein daheim auf dem Scanner vergessen zu haben. Jaja, das blöde Führerschwein, wollte schon wieder nicht in den Flieger rein! Immerhin habe ich diesmal eine Kopie dabei und hoffe, dass ich damit wenigstens in Uruguay ein Auto bekomme. Noftalls muss halt ein Eselskarren herhalten. Immerhin hab ich auf dem Weg vom Flughafen zu meiner Unterkunft schon schöne obskure Vögel gesehen, die man bei uns nur aus dem Zoo kennt.

Tribeca

Dafür ist mein Ho(s)tel Tribeca Buenos Aires mal wieder ein absoluter Glücksgriff. OK, ich hab auch eine Weile bei Trivago und HRS gesucht und mich dabei an den positiven Bewertungen orientiert, aber das Tribeca ist vom Preis-/Leistungsverhältnis so schnell nicht zu schlagen. Kann man bedenkenlos jedem weiterempfehlen, der hier mal günstig und schön wohnen möchte für einen Städtetrip. Ich wohne keine 200 Meter vom Obelisken entfernt, also mitten in der Innenstadt und habe ein richtig geräumiges Zimmer mit einem riesigen Bett, Bad, Flachbildfernseher, kostenloses WLAN und Parkettboden. Was will Man(n) mehr? Zudem ist das Personal sehr nett. Wie das Frühstück hier so ist, werde ich morgen berichten.





Chacra

 Vom Hunger gepeinigt war ich jetzt erst mal in Argentiniens angeblich bestem Steakhouse - WOW und es hat sich gelohnt! Das "Chacra" befindet sich in der Avenida Cordoba direkt am Anfang auf der linken Seite. Die Avenida Cordoba ist dabei die nächste große Querstraße direkt nach dem Obelisken, den man einfach links liegen lässt. Neben dem fantastischen Asado-Teller ist dabei auch durchaus der wahnsinnig gute halbtrockene Rotwein Trumpeter zu erwähnen, gezogen am Fuße der Anden. Letzterer ist durchaus mit Schuld daran, dass mir  das Schreiben grad nicht mehr so leicht fällt und ich auf dem Nachhauseweg erstmal gut 500 Meter am Hotel vorbeigetrottet bin. Aber den muss man sich echt mal merken. Vom Preis her liegen wir in diesem Lokal etwa so auf dem Niveau wie in Deutschland, aber es hat sich gelohnt.

Chacra




Der Obelisk

Der Obelisk (nicht zu verwechseln mit "der Obelix", auch wenn er ziemlich hinkelsteinmäßig daherkommt) ist ein bedeutendes Wahrzeichen von Buenos Aires und wurde im Mai 1936 erbaut. Dank meiner günstigen Lage hier konnte ich diese Sehenswürdigkeit auch gleich am ersten Tag abarbeiten. Man kann ihn sogar von innen begehen, was ich heute allerdings noch nicht gemacht habe. Der Obelisk steht direkt auf der Hauptader von Buenos Aires, der Avenida 9 de Julio, welches die breiteste Straße der Welt ist!

Obelisk auf der Avenida 9 de Julio


So Freunde der Sonne, hier ist es jetzt zwar erst halb acht aber ich bin gefühlte 78 Jahre auf den Beinen und werd es mir am ersten Tag in Buenos Aires einfach mal gemütlich machen. Hasta luego!

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