Mittwoch, 29. Januar 2014

Ciao La Paloma, auf nach Punta del Diablo!

Irgendwann muss man sich auch vom schönsten Hostel losreißen. Ciao ciao Gitanos! Das Wetter macht einem diese Entscheidung derzeit recht leicht, denn die letzten Tage ist es durchweg nur am Regnen. Von morgens bis abends. Selbst den Fröschen ist es schon zu viel Wasser, sodass sie sich in die Häuser und Supermärkte flüchten. Also auf in den Bus und ab nach Punta del Diablo, an die brasilianische Grenze. Doch der Regen ist sehr anhänglich und folgt uns bis hierher.
Zum Ende unseres Aufenthaltes in La Paloma wurden wir noch von Gaston auf eine Geburtstagsparty eingeladen. Sein Haus befindet sich mitten im Wald und wir hatten mehr Glück als Verstand, es überhaupt zu finden. Ohne Google Maps und GPS wären wir wahrscheinlich irgendwann in Französisch-Guyana gelandet. Die Feier war super, es wurde mal wieder irgendein Tier auf den Grill gelegt und letzten Endes an die anwesende Meute verteilt. Geburtstagsfeiern laufen hier viel unkomplizierter und informeller ab als bei uns. Schnell wird noch der Schlafanzug gegen eine Jogginghose getauscht und dann geht es mit einer Flasche Bier oder Wein unterm Arm zur Party. Wenn der Platz nicht reicht, wird eben auf die Schnelle noch ein alter Holztisch zusammengenagelt. Teller & Besteck sind völlig überflüssig, das Grillgut wird einfach mit der Hand runtergeschlungen. Namensschilder und Sitzkärtchen gibt es keine, sodass es auch keinen Stress gibt, wenn Kevin nicht neben Tante Martha sitzen will, denn so kann er einfach im Garten ein paar Giftschlangen sammeln oder Gras ins Feuer werfen. Insgesamt war die Feier sehr entspannt und wir haben auch noch einen Programmierer kennengelernt, der hier als Freelancer für ein irisches Unternehmen arbeitet. Hat richtig Spaß gemacht dort.

Gaston haut auf der Party in die Saiten

Füße einschmieren nicht vergessen! Morgens gegen Sonnen-
brand, abends gegen Moskitos.

Hunting the waves!

Uruguay Sunset

Nicht umsonst zählen die Sonnenuntergänge hier zu den schönsten der Welt. Am Strand von Anaconda in La Paloma versammeln sich abends sogar die Menschen, um zu applaudieren.


Auf nach Punta del Diablo

Zugegeben - leicht fiel es mir nicht, mich aus dem Hostel Gitanos zu verabschieden, aber bevor man irgendwann mit der Inneneinrichtung zu einer Einheit verwächst, sollte man sich einfach mal aufraffen und das nächste Ziel ins Auge fassen. Die Fahrt im strömenden Regen ist aufgrund der niedrigeren Temperaturen zwar recht angenehm, allerdings dürfen wir hier jetzt schon seit Tagen damit kämpfen, unsere Sachen wieder trocknen.

Abfahrt in La Paloma im Regen ...

... hat ja schon Tradition.

Diablo Tranquilo - alles andere als tranquilo

Abgestiegen sind wir hier im Hostel Diablo Tranquilo, bekannt aus Film, Funk und Fernsehen. OK, vielleicht nicht ganz so bekannt, aber irgendwie hat es sich doch schon einen Ruf erarbeitet. Dennoch gefällt es mir hier nicht annähernd so gut wie in La Aguada. Die Atmosphäre ist weniger familiär, weil hier einfach viel mehr Menschen zusammengepfercht werden. Es regnet die ganze Zeit, was die Stimmung natürlich auch etwas sinken lässt, weil man sich fast den ganzen Tag in den Innenräumen aufhalten muss, aber nichtsdestotrotz kann es mit dem Gitanos nicht mithalten. (Fernando: El Gitanos me gusta MAS!)

El diablo tranquilo - der Teufel schläft am Tag.

Der Strand von Punta del Diablo.

Einige schöne Häuschen gibt es auch hier.

Karumbé - La Coronilla

Trotz des Regenwetters stürze ich mich jeden Tag in die Fluten, denn ob man nun von unten oder oben oder gleichzeitig von unten und oben nass wird, ist ja auch egal. Und warm ist es trotzdem. Morgen mach ich dann einen Ausflug nach La Coronilla, wo man bei einem Projekt zur Rettung der Meeresschildkröten mitwirken bzw. es sich zumindest mal ansehen kann. Hier befreien Tierschützer gefangene Schildkröten vom Plastikmüll oder beleben sie wieder. Schauen wir einfach mal.

Punta del Diablo

Punta del Diablo ist trotz unasphaltierter Straßen nicht unbedingt ein hässlicher Ort, es gibt hier bisweilen auch schöne kleine Häuschen zum mieten oder kaufen. Dennoch hab ich den Eindruck, dass dieses ganze Dorf nur aus Hostels und Cabanas besteht, die für partywütige Schüler, Studenten und sonstige Touristen aus dem Boden gestampft wurden. Im Grunde ist das hier also eine reine Party-Stadt, der ich dauerhaft mit Sicherheit nicht viel abgewinnen könnte, zumal hier in den Wintermonaten wahrscheinlich auch der Strom abgestellt wird, weil keiner mehr da ist, der ihn braucht. José Ignacio ist einfach nicht zu toppen. Dennoch, der Strand ist legendär und hat für Surfer einiges zu bieten.

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