Freitag, 6. Dezember 2013

Plaza San Martín und Galerías Pacifico

Und weiter geht es mit dem virtuellen Reiseführer durch die Hauptstadt Argentiniens. Heute war das Viertel rund um die Plaza San Martín an der Reihe und das Einkaufszentrum Galerías Pacifico. Außerdem hab ich heute auch mein Ticket für die Überfahrt nach Montevideo gekauft. Weil ich jedoch einen Tag gewartet habe, war um 7:30h nichts mehr zu bekommen und ich muss die Fähre um 16:00h nehmen. Auch recht, dann kann ich mich so lange noch in Buenos Aires rumtreiben. Morgen will ich mir noch die Bombonera im angeblichen Viertel der Schwerkriminellen "La Boca" ansehen und dann habe ich so ziemlich alles gemacht, was es hier zu sehen gibt bzw. was mich interessiert.
Wieder auf dem Weg durch die Avenida Córdoba trifft man unweigerlich auf das pompöse Einkaufszentrum "Galerías Pacifico" und erkennt sofort den Vorteil, keine weibliche Begleitung dabeizuhaben: So kommt man ungeschoren davon. Für die einen ist es Kitsch hart an der Schmerzgrenze, für die anderen ein Shopping-Erlebnis der besonderen Art. Mit dem vielen Gold und Bling Bling erinnern die Galerien einen sofort an die Galeries Lafayette in Paris, tatsächlich war jedoch das Pariser Kaufhaus "Bon Marché" Vorbild für den Architekten, der sich hier nach Herzenslust austoben durfte. Ihren Namen erhalten die Galerien von der staatlichen Eisenbahnlinie, die um 1900 hier einzog und die von Argentinien zur Pazifikküste führte. Erst seit den 90er-Jahren ist es vom Eisenbahnzentrum zu dem Einkaufszentrum geworden, das wir heute an der Stelle sehen.

Galerías Pacifico

Wer mich auf zweien der Bilder entdeckt, erthält 5 Gummipunkte aus der Spendenkasse.



SCHUHE!

Merry Christmas!




Paseadores - die Hundefanatiker von Buenos Aires

Irgendwann in den 90er-Jahren haben einige reiche Portenos ihre Vorliebe für exklusive Rassehunde als eine Art Statussymbol entdeckt. Einer allein reicht aber nicht, es müssen gleich immer 10 oder 20 sein. Weil man Porsche fahren hier total vergessen kann, denn der würde nach einer Runde durch die Innenstadt aussehen wie ein Trabi kurz vor dem Einlösen der Abwrackprämie, müssen halt die Hunde herhalten. Und weil man ja selbst keine Zeit hat zum Gassi gehen, wird damit ein sogenannter "Paseador" beauftragt, der sich dadurch ein paar Pesos Taschengeld verdienen kann. Hoffen wir einfach mal, dass nicht irgendwann vor seiner Nase eine Katze über die Avenida 9 de Julio huscht.

Wer geht mit wem Gassi?

Plaza San Martín

Die Plaza San Martin ist ein wunderschöner Park, in dem man mal für kurze Zeit tief durchatmen und ausruhen kann. Unter den farnartigen Bäumen kann man sich schön ausstrecken, allerdings regnet es darunter immer leicht. Auch hier findet sich wieder eine Art Hundespielplatz, auf dem die vierbeinigen Statussymbole der Reichen aus dem Retiro-Viertel spielen und ihre Geschäfte verrichten können.




Der argentinische Big Ben - Torre de los Ingleses

Obwohl die Briten ständig im Clinch mit den Argentiniern liegen, wobei es immer um territoriale Streitigkeiten geht, durften sie 1810 hier ihren eigenen Big Ben hinzimmern. Nach dem verlorenen Falklandkrieg 1982 wurde der Turm von den beleidigten Portenos jedoch kurzerhand in "Torre Monumental" umgetauft. Von dort oben soll man angeblich eine tolle Aussicht haben, leider ist die Plattform aus Sicherheitsgründen für Touristen gesperrt.


Monumento a los Caídos en Malvinas

Ein weiteres Monument befindet sich am Fuße des großen Parks, das Monumento a los Caídos en Malvinas wurde zu Ehren der gefallenen Soldaten im Falklandkrieg errichtet. Es besteht aus 25 schwarzen Marmorplatten, in die die Namen der 649 gefallenen argentinischen Soldaten eingraviert sind. Die Falklandinseln sind eine Inselgruppe ganz im Süden Argentiniens, gehören aber zu Großbritannien. Erst neulich gab es wieder Theater um dieses Gebiet, die Bewohner der Inseln wollen allerdings explizit zu Britannien gehören, während Argentinien die Inseln am Liebsten annektieren würde. Immerhin hatte der Falkland-Krieg auch etwas Positives zur Folge: Die grausame Militärdiktatur musste abdanken und stattdessen wurde ein demokratisches System eingeführt.

Monumento a los Caídos en Malvinas

Argentninische Pesos

So sehen argentinische Pesos aus. Ein Euro entspricht heute 8,54 Pesos. In der Einkaufsmeile "Florida" steht ein Marktschreier nach dem anderen, die alle Geld wechseln wollen. Das ist für Laien allerdings nicht zu empfehlen, denn der "Spread" ist hier für Bleichgesichter natürlich sehr unvorteilhaft und man kann zudem nie wissen, ob man nicht vielleicht Monopoly-Geld angedreht bekommt. Besser ist es, in einer offiziellen Wechselstube wechseln zu lassen.


Argentinische Busse

Die Busfahrer hier scheinen ihre alten Busse über alles zu lieben. Einige der Busse sind mit Chromfelgen ausgestattet und schön bunt angemalt. Die Menschen stehen wie die Pinguine in einer Schlange, bevor ein Bus kommt.




Studenten-Aufnahmeprüfung

In ein skurriles aber lustiges Aufnahmeritual bin ich heute reingeraten und wäre dabei fast auch noch "verziert" worden. Neue Studenten, die die Aufnahmeprüfung an der Uni geschafft haben, werden von ihren Kommilitonen mit Eiern, Mehl, Lebensmittelfarbe, Essig und allem möglichen Zeug übergossen und beworfen. Es stinkt bestialisch, ist aber sehr lustig anzusehen.




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