Mittwoch, 1. Januar 2014

Die Feria Tristan Narvaja - der Alptraum für Tierschützer

Die Fería Tristan Narvaja ist mit Abstand Uruguays bekanntester Flohmarkt und hat sogar eine eigene Facebook-Seite. Von daher kann man sich nicht einfach wieder aus Montevideo verkrümeln, ohne dieses Sammelsurium an Skurrilitäten wenigstens einmal besucht zu haben.

Zu finden ist die Fería leicht, denn sie befindet sich direkt gegenüber der Universität von Montevideo, in der gleichnamigen Calle Tristán Narvaja.

Die Calle Tristán Narvaja ist
nicht zu verfehlen, wenn man die
Avenida 18 de Julio runter läuft.

Ein Alptraum für Tierschützer

Zu Risiken und Nebenwirkungen konsultieren Sie bitte Ihren örtlichen Reiseführer. Hiermit rate ich militanten Tierschützern aus gesundheitlichen Gründen vom Besuch dieses Marktes ab, denn vom Goldhamster über Brieftauben bis hin zu jungen Eulen, Falken, Füchsen und irgendwelchen molchartigen Urviechern kann man hier so ziemlich alles kaufen, was das Herz begehrt. Eigentlich hab ich nur drauf gewartet, dass in irgend einem der Käfige der letzte lebende lila Beutelzahntiger aus Kalkutta verschachert wird. Den gab es nicht, wobei ich mir sicher bin, dass man für ein paar Pesos auch den irgendwie besorgen könnte. Die Tiere waren alle in zu kleinen Käfigen und haben natürlich geschwitzt bei der Affenhitze.

Von der Wüstenrennmaus ...

... über Zwergkaninchen ...

... und irgendwelche molchartigen Urviechern ...

... kann man hier alle Tiere kaufen.

Das Kuriositätenkabinett kennt keine Grenzen

Daneben gibt es natürlich auch noch die üblichen Angebote, die man so auf einem Markt findet: Obst, Gemüse, Klamotten, Mate, Originalfilme- und Photoshop CS3 für 5 Euro ;-) Bücher und Zeitschriften. Je weiter an sich jedoch vom Kernzentrum des Marktes entfernt, desto skurriler werden die Angebote und bisweilen fragt man sich, weshalb es in Urugay überhaupt Müllkippen gibt, denn zuvor landet zwangsläufig alles hier. Von gebrauchten Schuhen über irgendwelche Schrauben, Muttern, Radkappen und Motoren bis hin zu Operationsbesteck, Unterhosen, alten Zahnbürsten und Plastiktüten gibt es einfach nichts, was man hier nicht kaufen kann. Da Uruguay ein recht liberales Land ist, kann sich hier eben auch die Oma von gegenüber hinstellen und das verkaufen, was sie daheim noch übrig oder am Vortag aus dem Müll gewühlt hat, um die Haushaltskasse aufzupolieren. Die wenigsten Gegenstände sehen so aus, als hätten sie nur einen Vorbesitzer gehabt.

Mate ...

... Hüte ...

... und Käse aus einem uralten VW-Bus sind noch die
normalsten Dinge, die man hier kaufen kann.

Von der rostigen Wippe bis zum gebrauchten Kühlschrank
ist alles im Programm.

Ein Hidden Champion der Kunst auf den Straßen
von Montevideo

Oldtimer

Uruguay ist ein Paradies für Freunde alter Autos. Da Neuwagen extra importiert werden müssen, sind sie enorm teuer, viel teurer als bei uns und somit für den Otto-Normal-Uruguayo sowieso unbezahlbar. Daher werden alte Autos immer wieder zusammengeflickt, damit sie halt noch fahren, solange sie von ihren Rostlöchern zusammengehalten werden. Einige Händler schweißen sogar mehrere Autos irgendwie zusammen, sodass das neue Gefährt dann 6 Räder hat und viel länger ist als normal. Dass es hier keinen TÜV gibt, macht die Sache nur einfacher. Das Motto hier heißt: Was zum Fahren gebracht werden kann, fährt auch!

Neben den üblichen Rostkutschen ...

... gibt es aber auch einige sehr gut gepflegte Oldtimer.

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